Kapelle Altenburg

"St. Josef"
Kapellenweg
53567 Asbach-Altenburg

Text von Doris Fischer aus dem 1990 erschienen "Asbach-Buch" der Ortsgemeinde

Die Sankt Josefskapelle in Altenburg

Im Jahre 1878 schenkte Andreas Krämer zu Altenburg ein Grundstück von 6,90 Ar Größe inmitten des Dorfes als Bauplatz. Doch fand das Bauvorhaben damals zu wenig Unterstützung, so daß es nicht zur Ausführung gelangte. Erst als Vikar Heinrich Wenner nach dem Ableben des seligen Pfarrers Knorren zu Ehrenstein, hierhin kam, lebte der Gedanke eines Kapellenbaues wieder auf.

Doch mit dem Tode des Herrn Vikars Wenner im Jahre 1892 war der eifrigste Förderer dahingegangen, und die Ausführung unterblieb. Das Grundstück, das bereits der Pfarrei Asbach übereignet war, erhielt die Tochter des Andreas Krämer zurück.

Bauvorhaben erwachte nach langer Schlummerperiode

Das Bauvorhaben versank in jahrzehntelangen Schlummer, aus dem es nach dem 1. Weltkrieg gekräftigt erwachte. Nach und nach wurde es der Wunsch fast des ganzen Dorfes, eine Kapelle zu errichten. Die Vorbereitungen gediehen so weit, daß am 2. Juni 1929 der hochwürdige Herr Dechant Gießen aus Asbach als Pfarrherr unter Assistenz des hochw. Herrn P. Marzellinus Blum O.F.M., Praeses in Ehrenstein, die feierliche Grundsteinlegung vollziehen konnte.

Nun rührten sich alle Hände. Eine rege Sammeltätigkeit setzte ein; regelmäßige Rundgänge im Dorf und den umliegenden Ortschaften erbrachten das notwendige Baukapital. Was nicht direkte Facharbeit war, wurde in freiwilliger Arbeitshilfe erstellt.

Richtfest im Sommer 1929

Bereits Anfang Juli 1929 war der Turm fertig gezimmert, und der Ort feierte unter reger Anteilnahme der umliegenden Ortschaften das Richtfest. Dies war am Sonntag, dem 7. Juli 1929.

Bald war die Kapelle unter Dach. Die Maurerarbeiten standen unter Leitung des Herrn Matthias Fischer I aus Altenburg; die Zimmerarbeiten führten die Gebrüder Schmitz aus Limbach aus. Schieferdach und Turm deckte Wilhelm Hähn aus Schöneberg. Den Altar lieferte die Firma Graben Asbach — Honnef.

Feierliche Glocken-Weihe im Juni 1930

Am 22. Juni 1930 weihte Herr Dechant Gießen aus Asbach die Kapelle ein und gab der Kapellengemeinde den heiligen Josef als Schutzpatron. Die 1,40 Meter hohe Josefsstatue stiftete ein Sohn des Ortes, Herr Dechant W. Schellberg in Kansas, U.S.A. Sie stammt von den „Herrgottschnitzern“ aus Oberammergau und kostete 763 Reichsmark.

Anläßlich der Kirmes 1930 fand die feierliche Weihe der Glocke der Kapelle statt. Die Feier gestaltete sich zu einem schönen Volksfest und erbrachte dazu weitere Geldmittel zur Fortsetzung des Werkes. Stifter der Glocke waren Fräulein Lehrerin Maria Anhalt aus Kaltehöhe und der Kriegsblinde Karl Wiegard zu Ehrenstein.

Am folgenden Tag (8. September 1930) zelebrierte der hochw. Herr P. Marzellinus Blum, Praeses zu Ehrenstein, das erste heilige Meßopfer in der Sankt Josefskapelle. Im Frühjahr 1932 erhielt die Kapelle ihren Außenputz von den ortsansässigen Maurern.

Gründung eines Kapellen-Fördervereins

Als Eigentümer der Kapelle wurde der am 19.06.1933 gegründete Verein zur Förderung der St. Josefskapelle eingetragen. Er hat die Aufgabe, die St. Josefskapelle weiter auszugestalten.

Als 1. Vorstand des Vereins wurden gewählt:

  • Lehrer Fritz Wiegard (Vorsitzender)
  • Fritz Schellberg (Stellvertreter)
  • Hermann Wirtgen (Stellvertreter)
  • Johann-Heinrich Schellberg (Kassierer)
  • Peter Junior (Beisitzer)
  • Johann Narres (Beisitzer)

Am 16. Juli 1933 wurden die Marienstatue (250 Reichsmark) und eine Josefsstatue aus Terracotta (144 Reichsmark) für die Wandnische beschafft. Im Oktober 1933 wurde ein Schrank unter der Treppe zur Empore angefertigt. Im folgenden Jahr erhielt die Kapelle eine elektrische Lichtanlage. Verschiedene Kultgegenstände, Kerzenständer, Meßbuch, schwarze und rote Kasel, Altartücher und Schondecken wurden gestiftet. Um das Kapellengrundstück wurde eine Lingusterhecke angeplanzt.

Im Jahre 1935 wurden auf der Empore ein großer Paramentenschrank aufgestellt und die Kommunionbank beschafft, die mit den Reliefs 145 Reichsmark kostete. Im folgenden Jahr kam ein Ofen hinzu. 1937 erfolgte die Ausmalung der Kapelle durch Maler Peel aus Köln-Ehrenfeld, anschließend der Kauf eines Harmoniums im Jahre 1939.

Restaurierung nach Kriegsschäden

Im März 1945 erlitt die Kapelle dann größere Kriegsschäden durch Artilleriebeschuß; der Kassenbestand von 1.500 Reichsmark wurde von amerikanischen Soldaten geraubt. Mit Hilfe eines Zuschusses von 2.500 DM wurden 1953 die Kriegsschäden beseitigt. Ein neuer Außenputz wurde angebracht. Im Jahre 1955 ließ man noch zwei große Bänke anfertigen. Gelegentlich der Umpfarrung der Orte Altenburg, Kaltehöhe, Reeg, Dasbach und Heckenhahn nach Ehrenstein ging die Sankt Josefskapelle in das Eigentum der Pfarrei Ehenstein über. So geschehen im Jahre 1955.

Auch heute werden in der St. Josefskapelle regelmäßig Messen gefeiert. Es ist eine wunderschöne Kapelle mit sehenswerten Bildern, Statuen und Fenstern.

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